Morsche Bäume müssen weichen
Verwaltung will völligen Kahlschlag in Nitzschka vermeiden

Nitzschka. Es ist offiziell. Ein großer Teil der Bäume im "Park" von Nitzschka wird weichen müssen. Der Grund: Nach Angaben der Forstwirtschaft sind viele der Bäume krank und stellen wegen fehlender Standsicherheit eine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Im Stadthaus ist man derweil darum bemüht, möglichst viel vom parkähnlichen Charakter des Areals am Friedhof zu retten.
Schon im Sommer dieses Jahres warnte die Verwaltung vor herabfallenden Ästen. Das Areal wurde abgesperrt. Sachverständige der Forstwirtschaft begutachteten den Baumbestand und kamen zu dem Schluss, dass etwa 50 Bäume gefällt werden müssten. "Rechtlich betrachtet handelt es sich in Nitzschka um Wald. Deshalb sind die Kollegen auch hierfür zuständig", sagt Kathrin Höhme vom Fachbereich Bau und Service der Stadt Wurzen. Würden die bisher angebrachten Fällungsmarkierungen befolgt, bedeute das de facto Kahlschlag. "Aber das wollen wir nach Möglichkeit vermeiden", versichert Höhme.
Eigentümer des Grundstücks sei die Stadt und in der Verwaltung sei man sich der Sensibilität des Themas wohl bewusst. "Aber etliche der Bäume sind wirklich trocken und morsch. Viele werden wohl nicht zu retten sein", so Höhme.Was an Ästen über die Friedhofsmauer hinüberragte, sei bereits abgesägt worden - aus Sicherheitsgründen. In Kürze werde der Fachbereich Liegenschaften gemeinsam mit Vertretern des Baubetriebshofes eine Begehung des Areals vornehmen, um den Baumbestand zu sichten. Dann soll mit Fingerspitzengefühl entschieden werden, wo die Säge angesetzt werden muss und was vielleicht noch zu retten ist. "Uns liegt an der Erhaltung des parkähnlichen Charakters dort", beteuert Höhme. "Aber wir sind auch für die Sicherheit verantwortlich."
Vor Anfang Oktober werde auf keinen Fall gesägt, weil bis dahin so zusagen gesetzliche Schonzeit für Bäume herrsche. Doch dann wird es ernst. "Nicht alles, was markiert wurde, wird umgehauen werden. Aber wir müssen darauf einstimmen, dass etliche alte Bäume fallen werden." Markus Tiedke

Markiert: Auch dieser Baum soll der Säge zum Opfer fallen.
Foto: Klaus Peschel

LVZ Muldental 24. September 2010